„Der Schmücker“ ist die Erfolgsgeschichte eines einfachen Jungen von der Kohle, der als Arbeitersohn in den Wirren des Krieges 1941 im Kohlenpott (Bochum) geboren wurde und früh die Macht der Bilder erkannte. Der nach der Volksschule als Schaufensterdekorateur-Lehrling im Westfalen-Kaufhaus in Gelsenkirchen wohl zum ersten Mal mit jener Welt in Berührung kam, die er später mit seiner Kunst bereichern sollte. Der als visueller Verführer in der Welt der Kunst und des Kommerzes, der Fotografie, des Films und des Fernsehens zu einem absoluten Meister seines Metiers wurde. Der den Gebrauch der englischen Sprache niemals richtig erlernte und trotzdem mit Weltstars wie Liza Minnelli, Gilbert Bécaud, Sean Connery, Carla Bruni, René Kollo, Sophia Loren, Caterina Valente, Claudia Schiffer oder Christine Neubauer – um nur einige zu nennen – arbeitete und sich mit vielen bis zum heutigen Tag freundschaftlich verbunden fühlt. Eines der größten Warenhäuser der damaligen Bundesrepublik bot ihm – dem jungen Habenichts – früh den Anblick des Überflusses an begehrenswerten Dingen. Ihn faszinierte der ästhetische Schein des Glamours und der kommerziellen Kunst. Nach dem Besuch der Folkwangschule für Gestaltung und freier Tätigkeit befasste sich Ulrich Pracht als Artdirector für Mode, Kosmetik und Schmuck zunächst professionell mit konventionellem Grafikdesign, um sich nach Aufkommen der Polaroid-Technik Ende der 60er Jahre ganz der Fotografie, dem Film und dem Fernsehen zu widmen.

Ulrich Pracht hatte verhältnismäßig rasch Erfolg, und der sogenannte „amerikanische Traum“ erfüllte sich bei ihm schneller, als er sich das je erhofft hatte. Hochglanzmagazine wie Twen, Vogue, Jasmin oder Brigitte und Marken wie Dior, Triumph International, Schwarzkopf etc. wurden seine Kunden. Als Fotograf und Setdesigner gestaltete er die damals weitgehend unbekannte Multivision für Samstagabend-Live-Shows im deutschen Fernsehen und wurde später Regisseur mit einer eigenen Sendung beim WDR – Viva – Mode und Musik. Seinem Lebenswerk ist dieses Buch gewidmet. Ob in Rio de Janeiro, New York, Paris, London oder Mailand: Ulrich Prachts Bilder faszinieren bis zum heutigen Tage mit ihrer künstlerisch-dekorativen Originalität.